понедельник, 16 октября 2023 г.

Wahrnehmung und Medialität / Erika Fischer-Lichte ... (Hrsg.)

Wenn bei den Asante, so ein in der ethnologischen Literatur im nachhinein vielgenanntes Beispiel für diese angebliche Konfusion des , Wilden', ein Mann davon hört, daß jemand anderes geträumt habe, er hätte mit seiner Frau geschlafen, so wird er diesen auf Ehebruch verklagen. Dieses vermeintliche Unvermögen, zwischen objektiver und subjektiver Wirklichkeit zu unterscheiden, setzte in den Augen Tylors einen Prozeß der Evolution ingang, in dem der ursprüngliche Animismus in späteren Phasen der Menschheitsgeschichte in Ahnenkult und Fetischismus überging, bevor diese Religionsstadien dann in den Polytheismus und schließlich Monotheismus mündeten.


Heidegger hat in bezug auf die Lautlichkeit der Sprache von „Sammlung" gesprochen; sie gilt gleichermaßen schon für die Sinne noch bevor es Sprache gibt. D.h. auch: Die derart exponierte ursprüngliche Synästhesie besteht nicht so sehr in der Identität einer Differenz, als vielmehr in einer primären Ungeschiedenheit, die nicht nach dem Modell des Auges oder des Ohrs gelesen werden kann, sondern vielmehr beschreibbar wäre als Kreuzung, als chiastische Konnexion. Wir sehen, hören, fühlen oder riechen nicht die Straße, vielmehr betreten wir ihren Raum, und die Betrachtung der Ereignisse gleicht viel eher der materiellen Berührung des Staubs, des Lichts und der Luft und ihrer Schwingungen als deren Gewahrung. Das Paradigma des Synästhetischen wäre entsprechend das der Begegnung mit Materialitäten, wie sie dem Atem, der Taktilität eignet, nicht der Diskursivität oder der Textur, wie man sie dem Sehen und Hören zugeschrieben hat. Ihre Eigenart ist Distanzlosigkeit.

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