„Heute zeigte mir Reinhardt in seinem Arbeitszimmer ein Ölgemälde des berühmten norwegischen Malers Edvard Munch. Es stellte ein Zimmer dar, dessen charakteristisches Merkmal ein großer schwarzer Stuhl war. [...] Münchs Bild, in seiner üblichen Art gemalt, gab mir nur sehr wenig Hinweise fur die Gestaltung im einzelnen, und das sagte ich Reinhardt auch. ,Mag sein', antwortete er, ,aber der Lehnstuhl sagt alles! Sein Schwarz gibt die ganze Stimmung des Dramas restlos wieder! Und dann die Wände der Stube auf Münchs Bild!' fuhr er fort. ,Sie haben die Farbe von krankem Zahnfleisch. Wir müssen uns bemühen, eine Tapete dieses Tons zu finden. Sie wird die Schau- spieler in die richtige Stimmung versetzen! Das Mimische bedarf, um sich auszuleben, des durch Form, Licht und vor allem durch Farbe modulierten Raumes!' "